Aktuelles

15 Jahre PSV Neustadt im Sportforum

Es gibt Momente im Vereinsleben, die brennen sich ein wie der erste perfekte Zehner auf der Scheibe. Für den Pistolenschützenverein Neustadt in Sachsen e.V. war der 20. November 2010 genau so ein Moment. Damals öffnete im Sportforum Neustadt endlich der eigene Schießstand. Ein lang gehegter Traum, der sich nach langer Zeit des Hoffens, Planens und Diskutierens in Realität verwandelte.

Eröffnet wurde der neue Schießstand standesgemäß: Bürgermeister Frank Elsner übergab die Räumlichkeiten feierlich an den Verein, der Präsident des KSB Roland Matthes, der Sächsische Schützenbund und die Vertreterinnen der Ostsächsischen Sparkasse – Frau Kusche und Frau Schuster – standen stolz an seiner Seite. Über die Regionalstiftung Jugend und Sport der Sparkasse flossen damals Fördergelder, mit denen drei brandneue Luftpistolen angeschafft wurden. Ein Geschenk, das den Nachwuchs direkt befeuerte. Fünf Bahnen gab es zum Start sowie drei Mannschaften, die sich mutig in Bundes-, Sachsen- und Regionalliga stellten. Eine Jugendgruppe war im Aufbau, die Vision klar: Leistungssport made in Neustadt.

Heute, 15 Jahre später: Der Verein ist gewachsen, gereift, mutiger geworden. Der Schießstand hat jetzt sechs Bahnen, vier davon mit modernen digitalen Trefferanzeigen – Hightech, die jeden Schützen kribbeln lässt. Statt drei Luftpistolen besitzt der Verein mittlerweile fünf, ergänzt durch mehrere Kleinkaliberpistolen sowie Luftgewehre. Diese Vereinswaffen stehen dauerhaft zur Verfügung und das nicht, weil es an privat erworbenen Sportgeräten mangelt, sondern ganz bewusst: Viele erfahrene Schützen trainieren inzwischen mit ihrem eigenen Equipment, um dem Nachwuchs einen niedrigschwelligen Einstieg zu ermöglichen. Wer neu dazu kommt, kann ohne Hürde direkt loslegen, ausprobieren, reinwachsen. Genau so soll ein Verein funktionieren, der Zukunft denkt. Und das Beste: mit diesen Sportgeräten wurden und werden Siege gesammelt wie Sticker im Pausenhof. Landesrekorde? Werden hier regelmäßig gebrochen.

Dazu kommen Technologien, die lange unerschwinglich waren: eine SCATT-Anlage zur Bewegungsanalyse, eine Schützenkamera für präzise Auswertung, ständig erweiterte Disziplinen von Klein- bis Großkaliber. Was einst Vision war, ist heute Trainingsstandard.

Und die Jugend? Sie ist gekommen, geblieben, gewachsen. Mal erfolgreich, mal auf dem Weg dorthin, aber immer Teil des Ganzen. In Zusammenarbeit mit umliegenden Vereinen, etwa aus Löbau, Oelsnitz, Brandis, Burgstädt oder Dresden, werden vereinsübergreifende Teams gebildet, die den Schießsport in der Region stärken und jungen Talenten echte Chancen bieten.

Ein weiterer Gamechanger: Der Vorstand hat sich in den letzten Jahren stark verjüngt. Frische Ideen, klare Ziele, Lust auf Modernisierung. Der Verein ist heute ein Ort für Menschen jeden Alters, jeder Herkunft, jeder Ambition. Ein Raum, in dem Fairness und Diversität keine Schlagworte sind, sondern Alltag. Hier ist wirklich jeder willkommen, der Freude am Sport mitbringt.

Ein besonderer Moment jedes Vereinsjahres: Zu Ehren des verstorbenen Vereinsgründers Peter Thomas richtet der Verein jährlich den Peter-Thomas-Pokal aus, ein Wettkampf, der längst mehr ist als ein Turnier. Schützenvereine aus ganz Sachsen reisen dafür nach Neustadt, um gemeinsam zu schießen, sich auszutauschen und das Erbe eines Mannes zu feiern, dessen Leidenschaft den Grundstein für all das gelegt hat, was heute steht. Es ist ein Tag voller Respekt, Gemeinschaft und sportlichem Glanz.

Zum 15-jährigen Jubiläum geht’s nochmal steil nach vorn: Der Verein startet eine umfassende Umgestaltung und Modernisierung des Schießstandes. Neue Strukturen, optimierte Bedingungen, bessere Trainingsmöglichkeiten für alle Aktiven. Realisiert wird das Projekt gemeinsam mit starken regionalen Partnern: der Tischlerei Baumgart aus Neustadt und der Wolf System GmbH aus Stolpen.

Ein Jubiläum ist immer ein Blick zurück, aber in Neustadt ist es vor allem ein Blick nach vorne. Der nächste Traum steht schon bereit. Und die Scheiben warten.

Lucas Richter im Namen des Vorstandes

Mit dem Herbstpokal in die neue Saison

Die Blätter färben sich bunt, die Sommerhitze ist endlich vorbei. Für Schützen heißt das: eine neue Wettkampfsaison steht in den Startlöchern. Also nichts wie ran an die Sportgeräte und ab an den Schießstand, um die ein oder andere Leistungsverbesserung zum Besten zu bringen.

Für die Schützen des PSV Neustadt war der Herbstpokal in Brandis die erste Etappe in Richtung neuer Saison. Wie sehen die Ergebnisse also aus? Mit der Luftpistole auf 10 Meter bildeten Florian Baumgart, Henry Hirte und Dieter Jaekel eine Mannschaft. Die Besonderheit hier: die altersübergreifende Zusammenarbeit im Team. In fast keinem Wettkampf ist es möglich, dass Schützen aus unterschiedlichen Altersklassen miteinander schießen können. Umso schöner ist es zu sehen, dass auch altersgemischte Teams gute Leistungen erreichen können. Mit insgesamt 1056 geschossenen Ringen reichte es zwar „nur“ für den fünften Platz, doch können sich die Einzelergebnisse unserer Schützen sehen lassen. Florian Baumgart schoss 369 Ringe, obwohl er kaum selbst Zeit zum Training findet. Klasse Leistung. Henry Hirte war mit 373 Ringen der ringstärkste in der Mannschaft und Dieter Jaekel bildete mit 314 Ringen den Abschluss.

In den Einzelergebnissen der Herren I ergeben sich damit folgende Ergebnisse: mit seinen 373 Ringen erreichte Henry Hirte die Silbermedaille, dicht gefolgt von Florian Baumgart mit 369 Ringen auf dem dritten Platz. Klasse Leistungen! In den gehobenen Altersklassen der Herren V rangierte Dieter Jaekel mit seinen 314 Ringen auf dem vierten Platz.

Bei den Jugend-Schützen zeigt sich ein ähnliches Bild. Paul-Max Gerschel erreichte mit 325 Ringen leider nur den elften Platz. Ein Ansporn für intensiveres Technik- und Mentaltraining, um in kommenden Wettkämpfen besser gerüstet zu sein.

Und unsere Auflage-Schützen? Unsere Mannschaft aus Arend Riedel, Roland Hillmann und Dieter Jaekel schrammten mit insgesamt 863,8 Ringen und damit nur sechs Ringen Abstand zu einer anderen Mannschaft am dritten Platz vorbei. Die Mannschaftswertung ergibt sich aus Arends 282,4 Ringen, Rolands, 287,7 Ringen und Dieters 293,7 Ringen.

In der Einzelwertung der Senioren I landete Micha Prochaska aufgrund einer durchwachsenen ersten Serie mit insgesamt 268,5 Ringen auf dem sechsten Platz. Zwar kommt mit dem Alter die Erfahrung, doch gehen auch bei erfahrenen Schützen immer mal wieder die Nerven durch. Bei den Senioren III belegten Roland Hillmann und Arend Riedel mit ihren Ergebnissen aus der Mannschaftswertung jeweils den fünften und sechsten Platz. Allerdings waren in dieser Altersklasse die Ergebnisse stark gedrängt, wodurch nur wenige Ringe zu einer besseren Platzierung fehlten.

Übrig bleibt Dieters Einzelwertung bei den Senioren VI. Mit seinen 293,7 Ringen überbot Dieter den bisherigen Landesrekord von 286 Ringen und platzierte sich damit eindeutig auf den ersten Platz. Super Leistung!

Insgesamt sind die Ergebnisse unserer Schützen gut, entsprechen aber nicht immer den eigenen Erwartungen und Ansprüchen. Ein Grund mehr die aktuellen Ergebnisse als Ausgangspunkt für das zukünftige Training zu verstehen, um gezielt an Techniken, Kondition sowie psychischer Konzentration zu arbeiten.

Lucas Richter